Robert Steinadler, vor 10 Monaten
MakerDAO ist ein dezentrales Stablecoin-Protokoll, das gut funktioniert. Der Stablecoin des Protokolls wird durch digitale Vermögenswerte wie USDC gedeckt. Kürzlich wurde klar, dass Circle, der Emittent von USDC, nachziehen und anfangen würde, Gelder auf der Ethereum-Blockchain einzufrieren, als das US-Finanzministerium Tornado Cash sanktionierte. Es gibt eine große Debatte darüber, ob dies eine gute Sache ist oder ob eine dezentrale Finanzwirtschaft zu 100 % zensurresistent sein sollte, egal was passiert.
Warum diskutiert MakerDAO darüber, 3,5 Milliarden USDC für Ethereum einzutauschen, und ist das eine gute Idee?
Tornado Cash wurde von den USA sanktioniert, weil die US-Regierung glaubt, dass der Ethereum-Tumbler die Geldwäsche für die Lazarus-Gruppe erleichtert hat. Lazarus soll für Nordkorea arbeiten, und es wird behauptet, dass die nordkoreanische Regierung die Einnahmen aus diesen illegalen Geschäften für ihr Waffenprogramm verwendet.
Dies sind in der Tat schwerwiegende Anschuldigungen, da Nordkorea versucht, Atomwaffen zu entwickeln. Das Land ist mit schweren Sanktionen belegt und das Regime in Pjöngjang regiert die Bevölkerung mit eiserner Faust. Das Problem dabei ist, dass es sich bei Tornado Cash einfach um eine Open-Source-Software handelt, die von jedem für jeden Zweck verwendet werden kann. Dazu gehören auch Zwecke, die in unserer Gesellschaft breite Unterstützung finden.
Darf man seine Transaktionen davor schützen, von Marketingagenturen oder anderen Akteuren verfolgt zu werden? Was ist mit Spenden in Kryptowährungen an die Ukraine? Selbst Vitalik Buterin hat zugegeben, dass er Tornado Cash in der Vergangenheit für genau diesen Zweck verwendet hat. Kryptowährungen sollten das Bankensystem erneuern und die Kontrolle in die Hände aller Nutzer und nicht in die einer zentralen Behörde legen.
Da USDC durch einen Smart Contract kontrolliert wird, der sich in den Händen einer einzigen Partei befindet, sieht die Sache bei dem Stablecoin aber anders aus.
Das Problem für Maker ist, dass die Entwickler nicht kontrollieren können, wer mit ihrem Protokoll interagiert. Das bedeutet, dass sie riskieren, mit einer Partei zusammenzuarbeiten, die unter US-Sanktionen steht. Etwa 50 % der Maker-Reserven sind in USDC investiert, und angesichts der aktuellen Ereignisse erscheint es nur vernünftig, sich nach einer Alternative umzusehen.
Obwohl es noch keine konkreten Pläne gibt, wird zwischen den Gründern und der Community diskutiert, alle USDC einfach gegen Ethereum auszutauschen. Die Kryptowährung ist zensurresistent und MakerDAO würde unabhängig von Entscheidungen von Circle oder einer Regierung werden.
Dies birgt ein hohes Risiko. Circles Stablecoin ist an den US-Dollar gekoppelt, Ethereum hingegen ist volatil. Das bedeutet, dass Maker eine ähnliche Katastrophe wie Terra erleben könnte, falls Ethereum drastisch an Wert verlieren sollte. Einige argumentieren, dass dieser Schritt notwendig ist, um DAI wirklich zu dezentralisieren, während andere glauben, dass dies eine extreme Gefahr darstellt.
Einen gigantische Menge USDC für Ethereum zu verkaufen ist bullish. MakerDAO müsste die Coins innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne erwerben. Dies könnte einen enormen Kaufdruck erzeugen und natürlich die Erwartung von Anlegern beeinflussen, dass eine Rallye bevorsteht.
Auf der anderen Seite würde der größte und bisher sicherste dezentrale Stablecoin plötzlich ein großes Risiko eingehen, sein Vermögen zu verlagern, indem er Volatilität und Dezentralisierung einem stabilen Wert vorzieht. Vitalik Buterin wies darauf hin, dass dies wahrscheinlich eine schlechte Idee und das Risiko zu hoch ist.
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