Erik Weijers, vor 7 Monaten
Bärenmarkt hin oder her, das Interesse der Institutionen an Kryptowährungen ist gestiegen. Laut einer Studie des Finanzdienstleistungsriesen Fidelity gaben 74 % der befragten Finanzinstitute an, dass sie planen, in Zukunft digitale Vermögenswerte zu kaufen.
Das ist alles schön und gut, aber Taten sprechen lauter als Worte. Wie hoch ist der Prozentsatz der Institutionen, die tatsächlich Kryptowährungen besitzen? Vielleicht überraschenderweise ist er ziemlich hoch. Er ist weltweit von 52 % auf 58 % gestiegen. In Asien ist dieser Prozentsatz sogar noch etwas höher als in den Vereinigten Staaten: 69 % gegenüber 42 %. Europa kommt auf respektable 67 %.
Warum sind die Akzeptanzraten trotz aller Unbeständigkeit und des jüngsten Abschwungs gestiegen? Ein Grund dafür ist die Zunahme der Infrastruktur und der Anlageprodukte, die den Institutionen zur Verfügung stehen. Nicht jede Institution möchte direkt in BTC oder ETH investieren: Sie suchen oft nach traditionellen Finanzprodukten wie ETFs. Spot-ETFs (nicht nur Futures-ETFs) für Bitcoin gibt es in Ländern wie Kanada, Brasilien und Australien. In den USA allerdings bekanntlich noch nicht...
Aber Moment mal, wir sprechen hier von hohen Einführungsraten. Warum also ist die Kryptowährungsbranche nicht viel größer mit einem derartigen institutionellen Interesse? Nun, ein Teil des Grundes ist die Art der Institutionen, die beteiligt sind. Fidelity zählt "High Net Worth Individuals" (eine schicke Umschreibung für reiche Leute) zu den institutionellen Anlegern. Eine weitere große Kategorie von institutionellen Kryptoanlegern sind Risikokapitalfonds. Aber das sind alles relativ kleine Fische. Pensionsfonds zum Beispiel sind auf dem Kryptomarkt noch weitgehend abwesend. Sie sind die Hüter von Billionen und Aberbillionen von Dollar.
Die überwältigende Mehrheit (88 %) der Anleger gab an, dass sie digitale Vermögenswerte aufgrund des hohen Potenzials, das durch die Innovation ermöglicht wird, für attraktiv halten. Es gibt möglicherweise noch einen weiteren Grund: die Schaffung von Vielfalt in einem Portfolio. Sicher, Bitcoin ist manchmal mit Aktien korreliert, aber diese Korrelation kommt und geht. Bei der Portfoliokonstruktion ist es wichtig, unkorrelierte Vermögenswerte zu haben.
Ist es denkbar, dass etwas, das traditionellen Anlegern so "fremd" ist wie Krypto, zu einer neuen Anlageklasse wird? Nun, die Zahlen der Fidelity-Studie deuten jedenfalls darauf hin. Außerdem gab es eine Zeit, in der Rohstoffe (z. B. Rohmaterialien) nicht in Portfolios enthalten waren. Als die Anleger erkannten, dass sie vor Inflation schützen, begannen sie, einen bestimmten Prozentsatz in Kryptowährungen anzulegen. Commodities haben sich seit den 1990er Jahren als Vermögensklasse entwickelt. Die Entwicklung von Commodity-Futures-Indizes war dafür notwendig.
Wenn große institutionelle Parteien irgendwann fünf Prozent oder mehr in Kryptowährungen investieren, wie sie es jetzt mit Commodities tun... ok, so viel zur täglichen Injektion von Hopium!
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