Robert Steinadler, vor 6 Monaten
2014 ging Mt. Gox, die damals größte Bitcoin-Börse der Welt, in Konkurs. Die Folgen waren ein Desaster, da die Plattform zuvor gehackt worden war und ein Betrag von 744.408 BTC ein riesiges Loch in der Bilanz des Unternehmens hinterließ. Über 8 Jahre später sind einige dieser gestohlenen Coins plötzlich wieder im Umlauf.
Warum sind 10.000 BTC bewegt worden und was passiert mit diesen Geldern?
Die gestohlenen Gelder von Mt. Gox konnten zu einer anderen Börse zurückverfolgt werden, die von Alexander Vinnik, einem russischen Staatsbürger, gegründet und betrieben wurde. Vinnik und BTC-e gerieten 2017 ins Visier der Strafverfolgungsbehörden, als diese gestohlene Gelder zu der Börse zurückverfolgten und sie schlossen. Vinnik wurde verhaftet und drei Jahre später an die USA ausgeliefert. Er wurde wegen Geldwäsche angeklagt und im Jahr 2020 zu 5 Jahren Haft verurteilt.
Zwei Jahre später ist ein schöner Batzen der gestohlenen Coins wieder im Umlauf, und die Blockchain-Analyse zeigt, dass die Bitcoin-Adressen sowohl mit Mt. Gox als auch mit BTC-e in Verbindung stehen. Wer bewegt 10.000 BTC am helllichten Tag, während die ganze Welt zusieht? Alle beteiligten Adressen sind wohlbekannt und werden ständig überwacht.
Es scheint, dass derjenige, der diese Coins kontrolliert, sie zu einem Zahlungsanbieter in Russland verschiebt und mit den gestohlenen BTC, Geld verdient. Viele Experten äußerten sich zu dem Fall und wiesen darauf hin, dass die mutmaßlichen Hacker das Allzeithoch bei weitem verfehlt haben.
Berücksichtigt man den Preis, zu dem die Gelder gestohlen wurden, so erwarb der Kontoinhaber diese BTC zu einem Preisniveau von etwa 300 US-Dollar und verkauft sie nun mit über 5.000 % Gewinn. Das ist nicht schlecht, aber immer noch weit weniger als das, was die Kriminellen vor einem Jahr verdient haben könnten.
Es ist noch unklar, warum die Coins gerade jetzt bewegt werden, und es gibt mehrere Theorien, warum dies geschieht. Eine Erklärung ist, dass der Besitzer des Kontos die BTC aufteilen und über verschiedene Dienste, die hauptsächlich in Russland ansässig sind, waschen muss. Alle seriösen Dienste würden die Gelder sofort nach der Ankunft einfrieren und bei der Eröffnung eines Kontos eine KYC-Prüfung verlangen. Es ist möglich, dass es mehrere Jahre dauern wird, alle Gelder zu verschieben, und angesichts der fortgeschrittenen Regulierung und der Blockchain-Analyse besteht sogar die Chance, dass die Coins irgendwann wertlos werden. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Kriminalität und Blockchain-Technologie nicht gut zueinander passen.
Melden Sie sich an, um über unsere E-Mail-Updates auf dem Laufenden zu bleiben