Robert Steinadler, vor einem Jahr
Markets in Crypto-Assets oder kurz MiCA war in den letzten Tagen überall in den Nachrichten ein Thema. Alle befürchteten, dass einer der Änderungsanträge zum MiCA-Bericht zu einem Bitcoin-Verbot in der EU hätte führen können. Der ECON-Ausschuss hat erst gestern über das Thema abgestimmt und es scheint, dass ein Verbot vom Tisch ist.
Aber was kommt nach der Abstimmung des Ausschusses und warum ist MiCA so wichtig? Und sind die Miner jetzt auf der sicheren Seite?
Die Regulierung ist in den letzten Jahren immer komplexer geworden. Der Kryptomarkt ist enorm gewachsen und die gesamte Branche bewegt sich in einem sehr schnellen Tempo. Die Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt bewegen sich dagegen recht langsam. Es ist nicht ihre Aufgabe, schnell auf alle Veränderungen zu reagieren, sondern die Anpassungen an das bestehende Regelwerk sorgfältig zu formulieren und umzusetzen.
MiCA ist für den europäischen Markt sehr wichtig, weil es versucht, die Regulierungsansätze der Mitgliedsstaaten zu vereinheitlichen. Es beschränkt sich nicht auf ein regulatorisches Framework, sondern umfasst auch den Verbraucherschutz und die Aufsicht über Unternehmen und Dienstleister.
Es ist zu erwarten, dass Kryptowährungen mit einer angemessenen Regulierung, die das Potenzial der entsprechenden Technologien anerkennt und genügend Raum für Innovationen lässt, weiter reifen werden.
Nachdem der ECON-Ausschuss über den Bericht abgestimmt hat, kann er nun in die nächste Phase eintreten, den sogenannten Trilog. Er findet zwischen dem Parlament und dem Rat statt, wobei die Kommission als Moderator zwischen den beiden Parteien fungiert.
Im Gegensatz zu den Arbeiten des ECON-Ausschusses wird der Trilog hauptsächlich aus Gesprächen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestehen. Das Ergebnis der gestrigen Abstimmung ist sehr wichtig, weil es vorgibt, was während des Trilogs diskutiert werden soll.
Was das "Bitcoin-Verbot" anbelangt, so überlässt es im Grunde jegliche Umweltbelange der EU-Taxonomie, während sich MiCA auf den Verbraucherschutz, die Aufsicht und Maßnahmen gegen Marktmanipulation und Finanzkriminalität konzentrieren wird.
Die Miner sind noch nicht aus dem Schneider. Die jüngsten Entwicklungen machen deutlich, dass das Mining nach wie vor viele Bedenken hinsichtlich seiner CO2-Bilanz und seiner Auswirkungen auf den Klimawandel hervorruft. Die MiCA wird diese Bedenken nicht näher erläutern.
Stattdessen drängten die Mitglieder des Parlaments darauf, dass dieses Thema in die EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten aufgenommen wird. Das bedeutet, dass ab Januar 2025 das Mining genau überwacht und seine Auswirkungen bewertet werden.
Bei der Taxonomie handelt es sich um ein Klassifizierungssystem, das eine Liste ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten erstellt. Es bleibt abzuwarten, ob Mining als nachhaltig eingestuft werden wird. Natürlich können die Miner einen Beitrag leisten, indem sie in erneuerbare Energiequellen investieren oder überschüssige Energie nutzen, die sonst verloren ginge. Aber andererseits richten sich viele Aktivitäten einfach nach dem billigsten Preis auf dem Markt, und das macht es weniger wahrscheinlich, dass die Industrie als nachhaltig angesehen wird, da die billigste Energie oft mit hohen Emissionen verbunden ist.
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