Erik Weijers, vor 7 Monaten
In den letzten Monaten scheinen sich die Bitcoin- und Kryptopreise von den Aktienmärkten abzukoppeln. Das ist ein vielversprechendes Zeichen dafür, dass die Korrelation, die ewig zu bestehen schien, nun aufbrechen könnte. Es ist noch zu früh, um einen Sieg zu feiern, aber immerhin. Denn warum sollte man Kryptowährungen in seinem Portfolio halten, wenn diese sich mit den Kursen anderer Vermögenswerte bewegen?
In den Anfangstagen von Bitcoin kümmerte es sich keinen einzigen Satoshi um die Preise von Aktien, Gold, Anleihen oder was auch immer. Bitcoin bewegte sich einfach, wohin er wollte. Aber als der Markt größer wurde und Bitcoin sowohl in den Portfolios von Hedgefonds als auch in den Ersparnissen von Müttern und Vätern auftauchte, begann es, mit dem Auf und Ab der Liquidität im globalen Finanzsystem mitzuziehen. Im Jahr 2016 tauchten die ersten Daten auf, die eine Korrelation zwischen Gold und Bitcoin zeigten.
Und in der Tat, warum sollte BTC nicht korreliert sein? Es existiert nicht in einem Vakuum. Zum Beispiel ist die Inflation im Jahr 2022 in die Höhe geschnellt und hat die Kaufkraft aller unter Druck gesetzt. Um an Dollar oder Euro heranzukommen, muss man einen Teil seiner Vermögenswerte verkaufen. In solchen Situationen sinken die Preise aller Vermögenswerte im Gleichschritt: Im Grunde geht es um den Dollar gegenüber dem ganzen Rest.
Das ist der Grund, warum die Korrelation zwischen Kryptowährungen und Aktien/Anleihen im letzten Jahr so stark war. Egal wie sehr sich die Leute wünschen würden, dass Bitcoin eine Absicherung gegen die Inflation darstellt, so war es das nicht. (Es gibt hier Nuancen: Bitcoin könnte immer noch gegen Geldentwertung - Gelddrucken - schützen, aber das ist nicht dasselbe wie ein Schutz gegen steigende Preise aufgrund von Problemen in der Lieferkette. Wenn die Ölpreise steigen, weil, sagen wir mal, ein Öltanker im Suezkanal festsitzt, schützt Bitcoin nicht vor diesen steigenden Preisen)
Die 30-Tage-Korrelation von Bitcoin mit dem Nasdaq (Tech-Aktien) liegt jetzt unter 0,4, dem niedrigsten Stand seit Januar 2022. Wie man in der Grafik sehen kann, bewegte sich BTC im Frühjahr monatelang im Gleichschritt mit dem Nasdaq (und dem S&P500): die Zeit der Marktpanik.
Was in der Kryptowelt zu passieren scheint, ist, dass es einfach zu wenige spekulative Händler gibt, die verkaufen können. Die Hodler sind in ihren Schützengräben eingegraben. Die BTC-Bestände an den Börsen sind gesunken. Laut Glassnode war der Oktober ein Monat, in dem Bitcoin-Inhaber wieder zu sogenannten Net Stackern wurden.
Das bedeutet nicht, dass der Preis nicht mehr fallen kann. Aber zumindest fühlt es sich so an, als wäre Bitcoin wieder Leben eingehaucht worden!
Melden Sie sich an, um über unsere E-Mail-Updates auf dem Laufenden zu bleiben