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Bitcoin-Halving - Wie sich BTC zunehmend verknappt

Bitcoin ist auf 21 Millionen BTC begrenzt, dass wissen die meisten unserer Leser vermutlich schon und dieser Umstand macht Bitcoin so interessant. Denn diese strenge Limitierung sorgt dafür, dass mittlerweile sogar institutionelle Investoren offen darüber diskutierten, ob Bitcoinnicht am Ende sogar die besseren Eigenschaften als Gold besitzt. Bei Gold ist die Limitierung bekanntlich physischer Natur, weil Gold nunmal einen gewissen Seltenheitswert besitzt und sich nur eine bestimmte Menge fördern lässt.

Bei Bitcoin ist es die Mathematik, die dafür sorgt, dass es niemals mehr als 21 Millionen BTC werden können. Das ist also ein absolutes Ergebnisund dieses hängt sehr eng mit einem zyklischen Ereignis zusammen, welches regelmäßig wiederkehrt. Gemeint ist damit das sogenannte Bitcoin-Halving.

In diesem Artikel wollen wir uns ein wenig auf die Suche begebenund erklären, warum dieses Ereignis so elementar wichtig ist und welche Zusammenhänge eine Rolle spielen.

Am Anfang steht die Geldmenge

Bitcoin ist alsoein knappes Gut und streng limitiert. Das Bitcoin-Halving ist sehr eng mit dieser Limitierung verbunden, weil es nämlich ein Mechanismus ist, der die Inflationsrate steuert. Denn die 21 Millionen BTC sind nicht auf einen Schlag vorhanden, sondern werden erst über einen langen Zeitraum produziert.

Damit istes aber noch nicht getan, denn gleichzeitig ist das Halvingeng mit Anreizsystem verbunden, welches die Miner am Ende belohnt. Somit ist es Teil der Regulierung, die durch das Protokoll garantiert wird und ist damit eine der Nahtstellen für Bitcoin.

Die Block-Reward

Jeder Block,der von einem Miner erfolgreich „geschürft“wird, enthält zweiBelohnungen. Zum einen die Transaktionsgebühren, diese werden durch die Absender der Transaktionen bestimmt und sind in ihrer Höhe variabel. Im Prinzip könnten die Absender derTransaktionen sich auch dazu entschließen,gar keine Gebühren zu entrichten. Tatsächlich zahlendie meisten aber Transaktionsgebühren, weil sie nicht wollen, dass sich die Transaktionsdauer verzögert.

Umgekehrt wird sich aber auch kein Absenderdazu entschließen, mehr Gebühren zu bezahlenals notwendig ist, um eine akzeptable Transaktionsgeschwindigkeit zu erreichen. Daher können die Miner nach heutigem Stand nicht von diesen Gebühren leben.

Es gibt aber nocheinenzweiten Teil derBelohnung, die der sogenanntenBlock-Rewardist. Hier wird pro Block eine festgelegte Menge an Bitcoin erzeugt, die demjenigen Miner zusteht, der den Block erfolgreich als Erster hinzufügt.Damit erzeugen die Miner also „frische“BTC, denn mit jedem Block werden Neue in den Umlauf gebracht.

Im Augenblick erhalten die Miner auf diesem Weg pro Block 6,25 Bitcoin, was ca. 146.000 US-Dollar entspricht(Stand 23.12.2020). Damit können sich die oftmals als Unternehmen aufgestellten Miner durchaus halten und ein rentables Geschäft betreiben. Ob es möglich sein wird,in Zukunft vom Mining zu leben, wird in ferner Zukunft davon abhängen, wie viel Bitcoin wert sein wird. Denn schließlich wird das Netzwerk an einem Punkt ankommen, woes nur noch die Gebühren geben wird, aber keine neuen BTC durch dieBlock-Reward.

Das Bitcoin-Halving unter der Lupe

Mit demHalving wird also etwas halbiert und zwar dieoben erläuterte Block-Reward. Dieses Ereignis wiederholt sich etwa alle vier Jahre, um präzise zu sein alle 210.000 Blöcke. Ganz zu Anfang der Bitcoin-Blockchain beschleunigte sich die Sache allerdings etwas. Als sie am 3. Januar 2009 ins Leben gerufen wurde, betrug die Belohnungfür die Miner noch satte 50 BTC. Doch schon am 28. November 2012 stand das ersteHalving an und schon waren es nur noch 25 BTC pro Block.

Seit dem zweiten Halving im Jahr 2016 hält Bitcoin allerdings den Takt von vier Jahren einund reduzierte die Belohnung auf 12,5 BTC. Im Mai 2020 kam es dann zum dritten Halving und damit zur aktuellen Block-Reward von 6,35 BTC. Das Ereignis wird sich so lange wiederholen, bis schließlich keine Block-Reward mehr anfällt. Doch bis dahin sind noch ca. 140 Jahr Zeit und somit verschiebt sichdieser Aspekt der monetären Systems, welchesBitcoin darstellt, in eine ferne Zukunft.

Das nächste Halving können wir also im Jahr 2024 erwarten und die Auswirkungen des Ereignis werden in der Regel medial sehr stark diskutiert. Ein Teil der Überlegungen ist sicher sehr spekulativ und dient letztlich dazu,einen Hype zu kreieren.Doch neben Spekulationengibt es auch einen wahren Kern der Prognosen, denn anhand der Vergangenheit lässt sich hervorragendablesen, wiesich das Bitcoin-Halving auf den Markt auswirkt.

Angebot und Nachfrage

Bevor wir dazu kommen,diese Auswirkungen zu betrachten, lohnt es sich,einige grundsätzlichen Aspekte zu klären. Der Preis einer Ware richtet sich in der klassischen Theorie der Marktwirtschaft nach dem Verhältnis von Angebot zur Nachfrage. Ist das Angebot hoch, aber die Nachfrage gering, dann ist die Ware voraussichtlich günstig. Ist die Ware hingegen knapp und die Nachfrage danach extrem hoch, dann ist auch der Preis dafür extrem hoch, weil viele Interessenten miteinanderum ein knappes Angebot konkurrieren.

Bei herkömmlichen Gütern nehmen Angebot und Nachfrage selten einen extremen Überhang indie eine oder die andere Richtung. Zwar sind Verschiebungen normal, aber halten sich im Rahmen und treten zyklischauf. Bei extremer Verknappung oder gar einer komplett einbrechenden Nachfrage handelt es sich also um sehr seltene Ereignisse. Und genau so ein Ereignis produziert das Bitcoin-Halving.

Die Umlaufmenge wird knapper

Geht man also nach der klassischen Theorie, so sorgt das Bitcoin-Halving dafür, dass immer weniger BTC auf den Markt strömen. In diesem Sinne wird die Ware also immer knapper. Zwar sind über 18 Millionen BTC bereits auf dem Markt verfügbar, aber diese haben entweder bereits einen Besitzer oder sind zu einem nicht unwesentlichen Teil verloren gegangen, weil viele Early Adopter sich kurz nach der Gründung gut um ihre Backups gekümmert haben. Schließlich war Bitcoin damals nur Cent-oder Dollarbeträge wert.

Abgesehen von den BTC, die sich tatsächlich liquide auf dem Markt handeln lassen, kommt man also nicht so schnell an Neue heran. Dieser Effekt hat inden vergangenen Jahren durchaus Auswirkungen auf den Markt und den Bitcoin-Kurs gehabt. Ob sich diesauch in Zukunft wiederholen wird,ist hingegen spekulativ.

Der Bitcoin-Kurs und das Halving

Obwohl das Halving häufig von relativ viel medialer Aufmerksamkeit durch die Fachpresse begleitet wird, geschieht am Tag des eigentlichen Events nur sehr wenig. Die eigentlichen Auswirkungen lassen sich anhand der Charts regelmäßig ein Jahr später beobachten. Hier sind primär die Kursspitzen interessant, denn Bitcoin produzierte bisher immer ein neues Allzeithoch.

Nachdem das Halving im Jahr 2012 vorbei war, erlebte der Markt erstmals eine große Kursrallye im Jahr 2013. Im Dezember 2013 fand Bitcoin damals auch das erste Allzeithoch, welches international für viel Aufsehen sorgte und gemeinhin als sensationell galt. Knapp unterhalb von 1300 US-Dollar war damals dann Schluss und der Markt setzte zu einer langen Korrektur an.

Im Jahr 2016 kam allerdings Bewegung in die Sache, dennhier fand das nächste Halving statt und zum Jahresendekonnte der Kurs an das Allzeithoch aus dem Jahr 2013 anknüpfen. Und erneut kam es im Folgejahr zu einer unglaublichen Rallye, bei der Bitcoin schließlich knapp unterhalb von 20.000 US-Dollar sein neues Allzeithoch fand. Und hier zeigen sich auch schon erste Parallelen zu dem aktuell noch laufenden Jahr 2020.

Dennnach der Rallyeim Jahr 2017 korrigierte BTC mehr als zwei Jahre, bis im Mai 2020 schließlich das dritte Halving anstand. Nun, da wir im Dezember 2020 angekommen sind, beobachten wir den gleichen Effekt wie zuvor im Jahr 2016. Der Bitcoin-Kurs konnte an das Allzeithoch aus dem Jahr 2017 anknüpfen und sogar noch übertreffen. Nun gilt abzuwarten, ob das Jahr 2021 eine weitere Rallye bereithält, wie zuvor in den Jahren 2013 und 2017.

Institutionelle Anleger betreten den Markt

Allerdings wäre eszu einfach, wenn es immer wieder im gleichen Rhythmusweiterginge. Denn es gibt auch Faktoren, die überhaupt nicht mit dem Halving zusammenhängen. So waren alle Rallyesbisher von Kleinanlegern geprägt.Diese brachten zwar genügend Liquidität in den Markt, hatten aber noch längst nicht so viel Kaufkraft.

Das ändert sich zunehmend, denn institutionelle Anleger wollen ihreimmensen Barreserven gegen eine mögliche Inflation absichern. Darunter MicroStrategy, MassMutual, SkyBridge Capital und nicht zu vergessenderGrayscaleBitcoin Trust.Um sich abzusichern,investieren viele institutionelle Anlegerhäufig in Gold, aber auch immer mehr in Bitcoin, weil BTC sehr viel knapper ist als jedes Edelmetall. Da die Produktionsrate von Bitcoin durch das Halving weiter begrenzt wurde, trifft diese Nachfrage auf ein extrem knappes Angebot.

Neben Unternehmen und Fonds treten aber auch ganz andere Player auf den Plan. Denn PayPal hat im Jahr 2020 Bitcoin auf seiner Plattform integriert. Mit dem Ausbaudes Angebots entsteht eine zusätzliche Nachfrage, die nicht mehr durch Miner und den Block-Reward gedeckt werden kann.

Damit sinddie institutionellen Anleger gezwungen,ihre BTC auf dem freien Markt zu beschaffen und das Einzige, was ihnen übrigbleibt, ist,den Preis zu bezahlen, den der Markt verlangt. In diesem Sinne hat das Halving also noch mehr an Bedeutung gewonnen, denn diesezusätzliche Verknappung tritt zu einem Zeitpunkt ein, an dem Bitcoin eine Nachfrage erlebt, die bisher nie gestellt wurde.

Allerdings verrätdies auch die Schwachstelle der Prognose. Denn sollte die Nachfrage nicht weiter ansteigen, so nützt auch ein knappes Angebot nichts. Viele Analysten gehen jedoch davon aus, dass wir erst den Anfang dieser Entwicklung erleben und deshalb könnte das Jahr 2021 extrem spannend werden.

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